Bisher fuhr ich am Milan ein Batterie-Rücklicht von CatEye. Sehr gut sichtbar, aber ich musste es mit einer Verrenkung von außen mit dem Finger an- bzw. ausknipsen. Eigentlich schaltet sich das CatEye automatisch bei Dunkelheit ein. Die Sensorik dafür scheitert allerdings am Licht der folgenden Autofahrern oder an der Straßenbeleuchtung, so dass ich auf den manuellen Betrieb wechselte.
Die Suche nach einem kräftigen Rücklicht, das zudem auf die schmale Milan-Abschlusskante passt, beendete ich mit dem Upcycling einer uralten Fahrradrückleuchte aus dem 70ern des letzten Jahrtausends.
Ersatz für das Glühwürmchen sollte eine moderne sogenannte Power-LED werden. Allerdings funktioniert diese nur in einem sehr schmalen Spannungsbereich von ca. 2-2,5 Volt. Der Akkubetrieb im Velomobil liefert je nach Ausstattung und Ladezustand zwischen 6,8 – 13,5 V. Deshalb benötigt man eine sogenannte Konstantstromquelle (KSQ), die die Spannung an der LED in Zaum hält. LED und passende KSQ kosteten ohne Versandkosten 1,69 € und 8,90 € (Bezugsadressen in den Links). Hinzu kommt noch eine Compositeschraube (Artikelnummer 2922113) zur Befestigung.
Die LED und die KSQ werden verlötet und ins alte Lampengehäuse mit Heißkleber eingeklebt.
Die winzige KSQ erledigt ihren Job wie erwartet ohne Probleme. Ein mehrstündiger Dauertest im geheizten Raum führt zu keiner Überhitzung der LED bzw. der KSQ im Lampengehäuse. Alles blieb handwarm. Das Datenblatt der KSQ beschreibt als Minimalspannung 7 Volt. Die verwendete Baugruppe schaltet bei Zimmertemperatur erfreulicherweise schon bei ca. 5,8 Volt den LED-Betriebsstrom von 350 mA voll durch. Schluss ist laut Datenblatt erst bei 36 V, also auch eine Lösung für einen üblichen Pedelec-Akku.
Mehrere Versuche den Lichtstrom der LED-Rückleuchte einigermaßen nachvollziehbar zu ermitteln schlugen fehl. Zwar konnte ich mit dem Smartphone und der App “Physics Toolbox Sensor Suite” die Lichtstärke (Lux) messen und anhand des Abstands und des Abstrahlwinkels eine ungefähre Lumen-Größe ermitteln. Da die App, zumindest auf meinem Handy, beim Messen zweier Größen (Lichtstärke und Ausrichtung) zuverlässig abstürzte, sind die ermittelten Werte nicht verifizierbar. Zudem sind Handysensor und App nicht eichbar.
Deshalb verglich ich die von mir praxiserprobte CatEye-Leuchte mit dem Upcycle direkt. Praxiserprobt deshalb, weil erst neulich bei einer nächtlichen Wettfahrt auf einer mehrspurigen Straße, der Milan sich Dank des CatEye auch über mehrere hundert Meter deutlich absetzte. Das Upcycle-Licht hat Dank des weiten Öffnungswinkels der LED von ca 120° auch von der Seite eine gute Abstrahlung. Es wirkt gegenüber dem CatEye heller.